Das achte Deerhunter-Album ist ein Werk, das dezent unmodern klingt und sich mit dem Verschwinden von Kultur, Humanität und Natur beschäftigt. Dabei stellt sich die Frage: Warum wird so ein Album ausgerechnet in einer Zeit veröffentlicht, in der die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen immer geringer wird und Musik offensichtlich nur noch der Logik von Algorithmen und möglichen Playlisten-Platzierungen folgt? Vielleicht, weil Bradford Cox, Lockett Pundt, Moses Archuleta, Josh McKay und Javier Morales von der Idee beseelt waren, ein retromantisches Science-Fiction-Album über das Heute z …
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Das achte Deerhunter-Album ist ein Werk, das dezent unmodern klingt und sich mit dem Verschwinden von Kultur, Humanität und Natur beschäftigt. Dabei stellt sich die Frage: Warum wird so ein Album ausgerechnet in einer Zeit veröffentlicht, in der die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen immer geringer wird und Musik offensichtlich nur noch der Logik von Algorithmen und möglichen Playlisten-Platzierungen folgt? Vielleicht, weil Bradford Cox, Lockett Pundt, Moses Archuleta, Josh McKay und Javier Morales von der Idee beseelt waren, ein retromantisches Science-Fiction-Album über das Heute zu veröffentlichen. Oder weil sie einfach das aktuelle Weltgeschehen in Frage stellen wollten. Zu beidem würde der Albumtitel, "Why Hasn't Everything Already Disappered?", ganz gut passen. Höchst erfreulich: Auch im Jahre 15 ihres Bestehens scheint die Band höchst motiviert zu sein! Für den gemeinsam mit Cate LeBon produzierten Langspieler hat das Quintett ganz neue Ansätze gewählt und anders mit den Mikrophonen, dem Schlagzeug, dem Cembalo oder auch den Keyboard-Sounds gearbeitet. Und was noch an Gitarren übrigblieb, wurde ohne Umwege ins Mischpult eingespeist. Verstärker oder Vintage-Effekte werden sowieso überbewertet.
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