Anna Wydra - The Absurdity of Being - LP

Psychische Gesundheit, unkonventionelle Beziehungsmodelle, Eifersucht, misslungene Dating-Erfahrungen oder die Banalität und Vergänglichkeit unserer Existenz – ein Coming- of-Age-Album wie aus dem Tagebuch zitiert, aufgenommen von einer Strassenkünstlerin in einem Bauwagen auf dem Schleswig-holsteinischen Land.

Anna Wydra selbst bezeichnet den Sound ihrer Musik als „Melancholic stray cat pop“. Irgendwo zwischen Indie- und Bedroom-Pop, Courtney Barnett, Phoebe Bridgers und Cloe Moriondo überrascht die Hamburgerin mit 90er-Sounds, aus dem Nichts auftauchenden, stampfenden Clubbeats und Instrumenten wie Melodica oder Violine.

So behandelt der Opener “Quality Time” die Schattenseiten einer offenen Beziehung und der Titeltrack “The Absurdity of Being” die Banalität unserer menschlichen Existenz. Anna selbst lebt dabei nach der Idee des optimistischen Nihilismus. Im düsteren „I Wish You’d Stroke Me Like You Stroke the Dog” treffen explizite Lyrics um unerfüllte Sexualität auf eine Eifersuchtsthematik, die durch die Adoption ihres Hundes “Ary” ausgelöst wurde und die im akustisch reduzierten „Jealousy“ mit bewegenden Geigeneinlagen von Malin Stegmaier wiederaufgenommen wird. Auch im Song “Looks” spart sie nicht an autobiographischen Inhalten, in dem sie die gesellschaftliche Oberflächlichkeit an einem persönlichen Beispiel reflektiert und damit versucht, den eigenen Selbstzweifeln den
Kampf anzusagen. Hier verschmelzen 90er-Bandsound mit Beatles-Harmonik und Fills á la Ringo Starr von Drummer Martin Herberg. Als weitere Bandmitglieder zu hören sind Sebastian Genzink (Keyboards, Bass) und Christian Lincke (Gitarren).

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