DAS ORIGINAL ALBUM VON 1996 INKL. SPECIAL-BONUS: "LIVE IN HAMBURG 1996" MIT 10 TRACKS, ZUM ERSTEM MAL AUF VINYL! Eigentlich formulieren Dirk von Lowtzow (Gesang, Gitarre), Jan Müller (Bass) und Arne Zank (Schlagzeug) eine widerspenstige, höchst subjektive Sicht der Welt. Eigentlich spielen sie Rockmusik so, als würden sie stets betonen wollen, wie doof sie es finden, wenn man in diesen Zeiten noch Rockmusik spielt. Hass ist ein wichtiger Antrieb, darin greifen sie wortgewaltig auf den Punk zurück: Haß auf kaffeetrinkende Kleinkünstler, auf bürgerliche Familienverhältnisse. Auf dieses …
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DAS ORIGINAL ALBUM VON 1996 INKL. SPECIAL-BONUS: "LIVE IN HAMBURG 1996" MIT 10 TRACKS, ZUM ERSTEM MAL AUF VINYL! Eigentlich formulieren Dirk von Lowtzow (Gesang, Gitarre), Jan Müller (Bass) und Arne Zank (Schlagzeug) eine widerspenstige, höchst subjektive Sicht der Welt. Eigentlich spielen sie Rockmusik so, als würden sie stets betonen wollen, wie doof sie es finden, wenn man in diesen Zeiten noch Rockmusik spielt. Hass ist ein wichtiger Antrieb, darin greifen sie wortgewaltig auf den Punk zurück: Haß auf kaffeetrinkende Kleinkünstler, auf bürgerliche Familienverhältnisse. Auf dieses. Auf jenes. Die drei schraddeln einen unerhört spröden Sound herunter, der als ein Statement gegen jegliche Perfektion verstanden werden darf. "Ich verabscheue Euch wegen Eurer Kleinkunst zutiefst" etwa ist lupenreiner Punk, während "Ich möchte irgendetwas für dich sein" quälend langsam aus den Boxen kriecht. Tocotronic sind ein ganzes Album lang damit beschäftigt, all das zu definieren, was ihnen nicht gefällt -- die Frage nach Positivem heben sie sich für später auf. Eigentlich machen sie mit dieser Musik keinerlei Identifikationsangebot. Eigentlich müßte dies Außenseitermusik sein und bleiben. Aber indem Tocotronic ihre Meinungen so kritisch äußern, treffen sie den Nerv vieler, die sich ähnlich verloren fühlen. Die Klippe des dritten Albums, an der schon einige Hamburger Hoffnungsträger zerschellten, wird sicher umfahren, dank der nonchalanten Herangehensweise an das Musikmachen, die an US-College-Bands erinnert. Mit dieser Platte etabliert sich eine bemerkenswert eigenständige Stimme in der deutschen Popmusik.
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