"Whole New Mess" von Angel Olsen ist ihr erstes solo eingespieltes Album seit ihrem Debüt 2012. Als höchst intimes und verletzliches Porträt, welches in schwierigen Zeiten persönlicher Unruhe entstand, zeigt "Whole New Mess" wie Olsen sich durch eigene offene Wunden und schwermütige Gedankengänge arbeitet - all das mit nur ein paar Gitarren und Mikrofonen, isoliert in einer ein Jahrtausend alten Kirche im pazifischen Nordwesten. "Whole New Mess" folgt auf Olsens grandioses Album "All Mirrors" aus dem vergangen Jahr. So sollten zumindest neun der insgesamt elf Stücke auf "Whole New Me …
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"Whole New Mess" von Angel Olsen ist ihr erstes solo eingespieltes Album seit ihrem Debüt 2012. Als höchst intimes und verletzliches Porträt, welches in schwierigen Zeiten persönlicher Unruhe entstand, zeigt "Whole New Mess" wie Olsen sich durch eigene offene Wunden und schwermütige Gedankengänge arbeitet - all das mit nur ein paar Gitarren und Mikrofonen, isoliert in einer ein Jahrtausend alten Kirche im pazifischen Nordwesten. "Whole New Mess" folgt auf Olsens grandioses Album "All Mirrors" aus dem vergangen Jahr. So sollten zumindest neun der insgesamt elf Stücke auf "Whole New Mess" jedem, der mit "All Mirrors" vertraut ist, ein Stück weit bekannt vorkommen. Songs wie "Lark", "Summer" und "Chance": sie alle finden ihren Platz auch auf dem neuen Album - nur eben in einer reduzierten Form und mit teils anderen Titeln versehen. Die Stücke sind jedoch bei Weitem keine Demoaufnahmen von "All Mirrors". Vielmehr ist "Whole New Mess" als eigenständiges, charakterfestes Album zu verstehen. Sollte man sich die üppigen orchestralen Arrangements und cineastische Bandbreite von "All MIrrors" als Vertonung vorstellen, mit der Olsen der Welt ihre emotionalen Narben offen legte, so ist "Whole New Mess" der entstehende Sound, wenn Olsen versucht, Sinn in Form und Ausmaß dieser Wunden zu finden. Das Resultat ist atemberaubend, überzeugend offenherzig und einschüchternd persönlich zu gleich. Seite an Seite mit "All Mirrors" betrachtet, ist "Whole New Mess" eine ergreifende und deutliche Erinnerung daran, dass Songs mehr sind als nur eine Kollektion an Worten, Akkorden und Melodien. Vielmehr sind sie Geflechte aus Stimmungen, Momenten und Ideen - Eigenschaften, die sich von einem Monat auf den nächsten verändern können, und dabei genau so viel ausdrücken wie eine perfekte Progression oder ein eleganter Akkord. Als für sich stehende, aufrichtige und entschlossene Begutachtung, wie es ist, zu lieben, zu verlieren und zu überleben, sind diese elf Songs in diesem Sinne etwas komplett Neues. Sie bilden den Sound zu Angel Olsens Weg durch die Art von Sorgen, die wir alle selbst nur zu gut kennen - aufgenommen für sich selbst und jede und jeden, die es ebenso brauchen könnten.
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