Das Quartett DUST COVERED CARPET bannt auf "PALE NOISE" seine innere Zerrissenheit zwischen dem befriedigenden Erlebnis große Popmomente zu schaffen und der nerdigen Leidenschaft für verschroben knarzende Experimente. Die musikalischen Wurzeln von DUST COVERED CARPET liegen wohl in einem multinstumentalen Folk-Pop für den über viele Jahre das US-Label Saddle Creek und dessen Künstler fast synonymhaft gestanden hatten. Bläser, Celli, Chöre und fragiles Schlagwerk ergänzten die gern von Schwermut getragenen Melodien von Sänger und Songwriter Volker Buchgraber. Davon ausgehend scheint d …
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Das Quartett DUST COVERED CARPET bannt auf "PALE NOISE" seine innere Zerrissenheit zwischen dem befriedigenden Erlebnis große Popmomente zu schaffen und der nerdigen Leidenschaft für verschroben knarzende Experimente. Die musikalischen Wurzeln von DUST COVERED CARPET liegen wohl in einem multinstumentalen Folk-Pop für den über viele Jahre das US-Label Saddle Creek und dessen Künstler fast synonymhaft gestanden hatten. Bläser, Celli, Chöre und fragiles Schlagwerk ergänzten die gern von Schwermut getragenen Melodien von Sänger und Songwriter Volker Buchgraber. Davon ausgehend scheint die Band auf "Pale Noise" zwei Richtungen eingeschlagen zu haben. Mit "Linnahall" und "Grey Formations" haben DUST COVERED CARPET sich zu richtiggehenden Indie-Hits verführen lassen - mit treibendem Beat und dringlichen Wave-Synthesizer Arrangements. "Bei dem Song dachte ich an straight forward Synthie Hymnen in deren Videos die Protagonisen verrückte Abenteuer vor dem Green-Screen erleben" sagt Volker über "Grey Formations". Dem gegenüber stellt die Band etwa das minimalistisch instrumentierte "Polar Romantic", dessen langgezogene Harmonien den Hörer 12 Minuten lang zu verschlucken vermag und ziemlich gebeutelt wieder auszuspuckt. Die 10 Songs auf "Pale Noise" entstanden im, zwar nicht polaren, aber doch nordischen Winter der Estnischen Hauptstadt Tallinn wohin sich Volker von Dezember 2013 bis Februar 2014 zurückgezogen hatte. Bei insomnischen Streifzügen durch die Stadt entstanden nicht nur die ersten Skizzen und Notizen für Songs und Lyrics sondern auch etliche Field Recordings von Umgebungsgeräuschen, die schließlich das Stimmungsbild des Albums maßgeblich prägen sollten. Die Texte führen uns in die Mitte von Volkers Befindlichkeitsmikrokosmos. Die persönlichen Unzulänglichkeiten sind hier überlebensgroße Apokalypsen (Meteor), der Freundeskreis übersäht mit hilfsbedürftigen seelisch Verwundeten (All Of You) und jede Anstrengung scheint das Scheitern nur zu verzögern.
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